1. Bio

Die autodidaktische Designerin und Gründerin der Marke Vavvoune entwirft Ledertaschen und Accessoires. Im Rahmen ihres unternehmerischen Projekts verbindet sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien und das Streben nach sehr hohen Standards: Für alle ihre Kreationen verwendet sie das von den italienischen Luxusmarken ausrangierte Leder. Dazu bezieht sie Teams von Frauen und kleinen Handwerkern im Bekleidungsviertel von New York City in die Planung und Umsetzung mit ein, um die lokalen Kleinstunternehmen zu stärken.

2. Die kraft eines traums

Manchmal erkennen wir unseren Traum inmitten des Flusses unseres Lebens. Als Kind hatte ich keinen bestimmten Traum, aber als meine Familie von Haiti nach Boston zog, wurden mir zwei Dinge klar: Es gab Erinnerungen, die ich unter keinen Umständen sterben lassen wollte, und Kreativität ist ein hervorragendes Ventil. Vavvoune ist meine schönste Kindheitserinnerung, so nannten sie mich früher auf der Insel. Es ist ein Universum in einem einzigen Wort. Heute ist es der Name meiner Marke, die die Dinge hervorbringt, die ich mit meiner Vision von der Welt zusammen mit meiner kleinen Gemeinschaft von Handwerkern kreiere. Das ist meine neue Insel, auf der das kleine Mädchen mit offenen Augen die Welt beobachtet und willkommen heißt.

3. Meine reise zur wahren schönheit

Als ich mit 9 Jahren nach Boston kam, dachte ich zunächst, wir wären nur zu Besuch. Als mir klar wurde, dass dies endgültig war, musste ich eine völlig neue Art zu leben lernen. Boston war nicht schlecht, aber ich habe das Leben auf der Insel geliebt. Es war ein Schock, aber meine Neugier hat mich gerettet. In diesem Prozess lernte ich das faszinierende Gefühl kennen, die eigene Individualität mit neuen Blickwinkeln zu konfrontieren. Wie eine große Herausforderung, bei der man viele neue Informationen aufnimmt und einen Weg findet, sie an die eigene Persönlichkeit anzupassen. Wie man beispielsweise Lederresten, die vom System aussortiert wurden, neues Leben schenkt oder sich in einer zunehmend hektischen Welt für die kleine und langsame Produktion entscheidet.

4. Was ich gelernt habe und niemals mehr aufgeben werde

Das Leben verlangt dir manchmal eine komplette Kehrtwende ab und die größte Kraft, die wir besitzen, ist zu lernen, dass wir mit allen Etiketten brechen können, ohne unsere Identität aufzugeben. Den Mut zu haben, loszulassen, was nicht länger da ist und sich mit Offenheit umzusehen. Dies ist die größte Schönheit, die ich zu lieben und zu schützen gelernt habe: Alle kulturellen Impulse, die nicht aus meiner eigenen Herkunft stammen, aufzunehmen und gleichzeitig nie den Bezug zu dem zu verlieren, was mich einzigartig macht. Und mein Traum für die Frauen ist, dass wir lernen, ein Team zu sein und einander zu unterstützen, damit unsere Träume sich verwirklichen können.