Lisa Pah

Wir können mehr als nur eine Sache sein, auch wenn sie scheinbar komplett im Widerspruch zueinander stehen. Der einzige Weg zum Glück ist, ehrlich auszudrücken, wer wir sind.

1. Bio

Biologieforscherin, Model und Künstlerin. Mit den Schwerpunkten Genetik und Neurobiologie studiert sie derzeit im Masterstudiengang Biologie und arbeitet am Max-Planck-Institut für Stoffwechselforschung in einer Forschungsgruppe, die sich mit Adipositas-assoziierten Entzündungen und deren Beitrag zu Darmkrebs befasst. Zur Finanzierung ihres Studiums arbeitet sie nebenher als Model und Katzensitterin. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich hauptsächlich mit ihrer anderen großen Leidenschaft, der Malerei.

2. Die kraft eines traums

Es war mein größter Traum, eine bedeutende Wissenschaftlerin zu werden, ein Heilmittel für Krebs zu finden und den Nobelpreis zu gewinnen. Dieser Traum hat mich zweifelsohne stets geleitet. Er ist das, wofür ich heute noch studiere, arbeite und mich spezialisiere. Ich mag die Vorstellung, der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, indem ich an Krankheiten arbeite, die ein großes Problem darstellen. Dieser Traum ist präsent und gibt einem die Kraft, das zu tun, was nötig ist, um ihn jeden Tag ein Stückchen näher an die Realität zu bringen. Doch im Laufe der Jahre habe ich einen anderen Teil meiner Seele entdeckt, einen introspektiven, von der Kunst angezogenen, und ich habe gelernt, dass Träume, genau wie die Liebe, sich multiplizieren können, ohne sich gegenseitig etwas wegzunehmen. Träume erzeugen Leben, und Energie ist ihre größte Kraft.

3. Meine reise zur wahren schönheit

Uns stehen unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung, die uns zu authentischer Schönheit führen. In meinem Fall möchte ich zwei teilen, durch die ich mich tiefgreifend und für immer verändert habe. Die erste resultiert aus meinem Kampf mit der Depression: Als ich diese endlich nicht mehr versteckte und beschloss, mich zu öffnen, habe ich große Unterstützung, Liebe, Austausch und gegenseitige Bereicherung erfahren. Da wurde mir klar, wie viel Schönheit und Kraft darin liegt, verletzlich zu sein und es ehrlich zu sagen. Die andere wichtige Lektion war die Erkenntnis, dass wir mehr als nur eine Sache sein können, auch wenn sie scheinbar komplett im Widerspruch zueinander stehen. Ich fühle mich nicht mehr hin- und hergerissen, weil ich viele Leidenschaften und Visionen habe. Ich habe gelernt, sie allesamt als einen wesentlichen Teil von mir anzunehmen. Von einem Gefühl der Unzulänglichkeit zu einem Gefühl des totalen Reichtums zu gelangen, ist eine erstaunliche Reise.

4. Was ich gelernt habe und niemals mehr aufgeben werde

Wir müssen unsere Schwächen nicht verstecken. Nur wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, können wir glücklich werden. Wir haben ein Recht darauf, vielseitig und unserem Wesen treu zu sein, und müssen nicht einer von außen aufgezwungenen Vorstellung entsprechen. Als eine Frau, die im privilegierten Westen lebt, kann man meinen, dass meine Schwierigkeiten relativ sind. Und doch müssen wir nachts auf dem Heimweg Angst haben und uns vor dem Ausgehen fragen, ob unser Kleid zu kurz ist. Neben der täglichen Diskriminierung, mit der wir alle leben. Ich träume davon, dass alle Frauen sicher leben können, und zwar überall auf der Welt. Dass sie ihr Leben selbst bestimmen können und dabei die Freiheit haben, jedem Traum zu folgen, ohne vom Patriarchat unter Druck gesetzt, gezwungen oder beeinflusst zu werden.


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